Projekt Beschreibung

Wenn Wissenschaft und Stadtgesellschaft zusammenarbeiten –
Wissenstransfer im Hospitalviertel

Initiatoren:

  • Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart
  • Forum Hospitalviertel e.V.

Logo Wissentranfer im Hospitalviertel

Bürgerbeteiligung und bürgerschaftliches Engagement enden nicht vor den Pforten wissenschaftlicher Institutionen. Im Gegenteil, in der engeren Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gesellschaft liegen große Potenziale – für beide Seiten.

Ein Beispiel gelungener Kooperation ist das vom Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart und dem Forum Hospitalviertel e.V. gemeinsam getragene Wissenstransferprojekt „Vom Transit-Raum zum Lebensort. Nachhaltige Quartiersentwicklung im Hospitalviertel“. Gemeinsam mit dem Verein und den Anwohner*innen haben Studierende und Wissenschaftler*innen im Quartier geforscht, Probleme identifiziert und Lösungsansätzen zur Gestaltung eines lebendigen, attraktiven und zukunftsfähigen Quartiers entwickelt. Dies floss in die Konzeption eines „Realexperiments“ ein. Das Realexperiment erschließt das Potenzial regenerativer Stromproduktion vor Ort mit der Kopplung von Elektromobilität und untersucht zugleich, inwiefern eine technologische Innovation eine identifikatorische Kraft in einem Stadtquartier mit besonderer Sozial- und Siedlungsstruktur entfalten kann. Drei interdisziplinär zusammengesetze studentische Teams entwickelten Ideen für solch ein Realexperiment: „Hospitalviertel: Der Weg in die Zukunft. Bessere Orientierung und Wegeführung im Hospitalviertel“, „E-Vent Hospitalviertel“ und „Utopien – unser Quartier“.

Über diese Ideen tauschten sich Studierende, Wissenschaftler*innen und Bürger*innen auf dem Quartiersfest aus. Anhand eines maßstäblichen Modells des Viertels, präsentiert in einem „Zukunftszelt“, wurden Interventionsmöglichkeiten aufgezeigt und diskutiert.

Die Ergebnisse des Projekts flossen in einen „Leitfaden für transdisziplinäre Projekte“ ein.

Aufbauend auf dieses Wissenstransfer-Projekt wird eine vom DAAD geförderte Internationale Sommerschule im Wintersemester 2020/21 digital stattfinden: „City – Space – Democracy. Transformation potentials in Stuttgart’s Hospitalviertel“ wird sich mit Fragen des öffentlichen Raums beschäftigen, anknüpfend an die Geschichte und städtebaulich aktuelle Situation des Leuschnerplätzle.

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Fragen & Antworten

In einer Zeit, in der sich das Misstrauens gegenüber Experten auszubreiten scheint und die Wissenschaft unter Generalverdacht gerät („alles politisch motivierter fake“) kommt der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler*innen und Bürger*innen eine immer wichtigere Rolle zu. Der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ist zentral für ein demokratisches Gemeinwesen. Wissenstransfer ist aber keine Einbahnstraße. Es geht nicht nur um Wissensvermittlung in die Bürgerschaft, sondern auch darum, dass Bürger*innen aktiv an der Wissensproduktion teilhaben: Was soll erforscht werden, wie kann Wissen unterschiedlicher Akteuere genutzt werden, was sind geeignete Partizipationsformen in der Wissenschaft? Es gibt große Potenziale, um in der Bürgerschaft, mit der Bürgerschaft und für die Bürgerschaft transformatives Wissen zu generieren, mit denen Herausforderungen wie Klimawandel, Mobilität, Digitalisierung, demografische Entwicklung und gesellschaftlicher Zusammenhalt angegangen werden können.

  • transparente Kommunikation über Rahmenbedingungen, Erwartungen und Rollen aller Beteiligten!
  • Kooperationspartner in alle Phasen der Konzeptentwicklung einbeziehen!
  • Vertrauen aufbauen!
  • Balance zwischen „Durchplanung“ und Offenheit, Adaptivität des Projekts finden!
  • extern oder intern verursachte Projektdynamiken in Rechnung stellen!
  • Mut zum Experiment!
  • es braucht „Kümmerer“

Studierende sahen die Schwierigkeit, mit der durch die Partizipation der Bürger*innen bedingten Offenheit des Projekts in einem zeitlich begrenzten Rahmen (1 Semester) umzugehen. Wir haben daher nicht drei Realexperimente realiter umgesetzt, sondern – die Ideen zusammenführend – konzeptionell präsentiert und zur Diskussion gestellt.

Eine andere Schwierigkeit, die die Studierenden sahen, war der hohe Zeitaufwand und eine vergleichsweise geringe Gratifikation (Credit-Points). Hier sollte eine Lösung universitätsintern gefunden werden.

Wir haben über soziale Medien, Plakate, aber auch Hauswurfsendungen zur Teilnahme an einem „Markt der Möglichkeiten“ eingeladen sowie zur Teilhabe am Projekt aufgerufen.

Projektinitiator

  • Forum Hospitalviertel e.V.

Ansprechpartnerin

  • Elke Uhl

  • 0711 685-82379

  • elke.uhl@izkt.uni-stuttgart.de

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