Projekt Beschreibung

Quartiersentwicklung:
Pilotprojekt Südbahnhof

Initiatorin:
Stadt Heilbronn

Logo Stadt Heilbronn

Die Stadt Heilbronn hat die »Teilhabe an der Stadtgesellschaft« als ein zentrales Strategiefeld in ihrer »Stadtkonzeption 2030« verankert. Die Quartiersentwicklung wird hierbei im Handlungsfeld Zusammenleben in der Stadt zu einem wesentlichen Thema der zukünftigen Beteiligungsarbeit.

Momentan befindet sich die Quartiersentwicklung noch am Anfang. Sie konnte im Laufe der letzten zwei Jahre mittels eines Bottom-up-Ansatzes innerhalb eines Pilotprojekts konzeptioniert und erprobt werden.

Hierbei wurden Stakeholder aus dem Quartier, wie zum Beispiel das Familienzentrum, die Landesbaugenossenschaft oder auch Vereine und Initiativen sowie interessierte Bürger/innen, intensiv einbezogen und die Vernetzung untereinander angeregt. Mit Unterstützung der landesweiten Förderprogramme BW »Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.«, des Ministeriums für Soziales und Integration und dem Programm »Nachbarschaftsgespräche. Zusammenleben – aber wie?« der Allianz für Beteiligung e.V. wurden zudem die Bedarfe der Quartiersbewohner/innen erörtert. Dies geschah über persönliche Gespräche, zuerst in Form einer Haushaltsbefragung mit Hilfe von interkulturellen Interviewer/innen und im zweiten Schritt mit eigens für die Nachbarschaftsgespräche entwickelten Moderationsformaten. Ziel ist es, den Menschen ein »Älter werden« im Quartier zu ermöglichen und das Stadtquartier attraktiv und bedürfnisorientiert zu gestalten. Die aus dem Pilotprojekt gewonnenen Erkenntnisse sollen zukünftig in den weiteren Quartiersentwicklungsprozess im Quartier Südbahnhof und in die Arbeit der Quartiersmanagerin einfließen.

Fragen & Antworten

Heilbronn ist bereits heute vielfältig und wird aufgrund von Zuwanderung, unterschiedlichen Lebenskonzepten und Rahmenbedingungen sowie einer immer älter werdenden Gesellschaft in Zukunft noch diverser. Das Leben findet immer schnelllebiger, leistungsorientierter und anonymer statt, sodass viele Menschen den Anschluss an das Stadtleben zum Beispiel in Folge hinzukommender sprachlicher und sozialer Barrieren nicht finden können. Aus diesem Grund ist es uns wichtig, möglichst allen Heilbronnerinnen und Heilbronner die Chance auf Teilhabe zu ermöglichen und ein Miteinander zu erzeugen, damit die bereits bestehende Kluft der sozialen Ungleichheiten nicht noch größer wird. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn wir gemeinsam mit Menschen aus der Mitte unserer Gesellschaft zusammenarbeiten, damit sich daraus Netzwerke bilden und eine Begegnung auf Augenhöhe stattfindet. Der unmittelbare Austausch findet in der Regel direkt im Lebens- und Wohnumfeld der Menschen statt. Aus diesem Grund ist es uns ein großes Anliegen, den Heilbronnerinnen und Heilbronner durch die Installation einer flächendeckenden Quartiersentwicklung ein Gefühl von Heimat zu vermitteln, damit sie sich mit ihrem unweiten Sozialraum identifizieren und daher motiviert werden, diesen gemeinsam mit anderen im Quartier lebenden Menschen zu gestalten.

  • Struktur und Transparenz
  • Kontinuierliche Betreuung gewährleisten durch Ansprechpartner*in (zunächst über die Stabsstelle, nun vor Ort (Quartiersmanager*in))
  • Unterstützung bei der Vernetzung, selbst „Motor“ sein und neue Partner zusammenbringen
  • Nutzung verschiedener Kommunikationskanäle
  • Einsatz interkultureller Multiplikatoren, Einbeziehen der Expertise
  • Ansatz der aufsuchenden Beteiligung

Zu Beginn der Veranstaltungengsreihe im Rahmen der o.g. Nachbarschaftsgespräche wurde die Möglichkeit der Beteiligung nur sehr mäßig von den Quartiersbewohner*innen wahrgenommen. Hierbei haben wir die Erfahrung gemacht, dass diverse Angebote unter der Prämisse der aufsuchenden Beteiligung viel stärkere Beachtung fanden. Das heißt, es reicht nicht nur aus den Quariersbewohnern*innen diverse Beteiligungsveranstaltungen in ihrem Sozialraum anzubieten und zu erwarten, dass diese dementsprechend besucht werden. Wesentlich wirksamer ist es, in bereits bestehende Gruppen zu gehen, die sich ohnehin regelmäßig treffen und dort nach ihrem Befinden und den Bedarfen zu fragen.

Auch gab es unterschiedliche Erwartungen, inwieweit sich die Stabsstelle bei der Unterstützung von Angeboten im Quartier einbringen sollte. Das war insofern schwierig, da die Stabsstelle nicht vor Ort ist und auch nicht die Aufgaben eines Quartiersmanagements übernehmen kann. Gelöst wurde die Situation durch teilweise niederschwellige und flexible Unterstützung durch die Stabsstelle aber auch klärende Gespräche, dass künftig dies über das Quartiersmanagement übernommen wird.

Durch den Einbezug der verschiedenen Akteuere aus dem Quartier ist es uns gelungen, die vorhandenen sozialen Angebote für Bewohner*innen transparent darzustellen und auch Lücken aufzuzeigen. Hinzu kommt der regelmäßige Austausch zwischen Quartiersmanagement, Stadtverwaltung, Akteure und Quartiersbewohner*innen, bei dem Anregungen eingebracht werden können, um weitere Möglichkeiten der Beteiligung zu besprechen und ggf. anzupassen und auch neue Angebote ins Quartier zu holen (z.B. Beratungen der AOK und des VdK im Quartier). Über das Format der Stakeholdertreffen brachten sich auch Akteure aus dem Quartier ein, die sonst weniger vernetzt sind. Diese stellten ihre Projekte ebenso vor wie bereits etablierte Träger. Hierdurch wurde Augenhöhe unter den Beteiligten geschaffen. Neue Vernetzungen entstanden hierdurch (Töpfern mit Behinderten, Zusammenarbeit von Wohngruppen mit Studenten und Behinderten, die beim Urban Gardening mitwirken werden etc.).

Projektinitiatorin

  • Stadt Heilbronn,
    Stabsstelle Partizipation und Integration

Ansprechpartner

  • Lisa Schumann

  • 07131 56-4572

  • Lisa.Schumann@heilbronn.de

Bild zeigt ein Nachbarschaftsgespräch zum Thema Familie und Kinder im Quartier
Bild zeigt ein Türschild mit der Aufschrift "Rosi, Lisa und Sandra wollen mit euch reden!", welches zum Nachbarschaftsgespräch einlädt.
Eine Frau heftet Schlagwörter im Rahmen eines Nachbarschaftsgesprächs an die Pinnwand.