Projekt Beschreibung

Beteiligungsmentoren

Initiatorin:
Stadt Heilbronn

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Im Rahmen des Programms „Engagiert in BW“ hat die Stabsstelle Partizipation und Integration der Stadt Heilbronn eine Projektförderung vom Landesministerium für Soziales und Integration erhalten. Mit dieser wurden Ehrenamtliche zu sogenannten Beteiligungsmentoren ausgebildet, die dabei helfen sollen, die Beteiligung der Bevölkerung zu stärken und damit deren Vielfalt auch auf politischer Ebene zu zeigen. Die Idee hierfür entstand aus der Arbeitsgruppe „Politische Partizipation“ mit Integrationsbeiräten und Mitgliedern unterschiedlicher Parteien innerhalb des Stadtkreises Heilbronn.

Die Ehrenamtlichen wurden in mehreren Schulungsmodulen qualifiziert und können beispielsweise bei Bürgerbeteiligungsveranstaltungen, Informationsveranstaltungen in Vereinen/Organisationen oder auch bei Fachveranstaltungen eingesetzt werden, um das hiesige Wahlsystem zu erklären und Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung aufzuzeigen. Durch Marketingaktionen im öffentlichen Raum weisen sie auf die jeweiligen Beteiligungen bzw. Veranstaltung hin, mit dem Ziel, Lust auf Teilhabe und Mitwirkung zu machen. Ebenso werben sie für die Beteiligung an demokratischen Prozessen (z.B. Kommunalwahl, Beteiligungsveranstaltungen etc.) sowie für bürgerschaftliches Engagement und bringen sich mit ihrem auch interkulturellen Wissen um Prozesse aus den Herkunftsländern ein.

Fragen & Antworten

Heilbronn ist bereits heute vielfältig und wird aufgrund von Zuwanderung, unterschiedlichen Lebenskonzepten und Rahmenbedingungen sowie einer immer älter werdenden Gesellschaft in Zukunft noch diverser. Das Leben findet immer schnelllebiger, leistungsorientierter und anonymer statt, sodass viele Menschen den Anschluss an das Stadtleben zum Beispiel in Folge hinzukommender sprachlicher und sozialer Barrieren nicht finden können. Aus diesem Grund ist es uns wichtig, möglichst allen Heilbronnerinnen und Heilbronner die Chance auf Teilhabe zu ermöglichen und ein Miteinander zu erzeugen, damit die bereits bestehende Kluft der sozialen Ungleichheiten nicht noch größer wird. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn wir gemeinsam mit Menschen aus der Mitte unserer Gesellschaft zusammenarbeiten, damit sich daraus Netzwerke bilden und eine Begegnung auf Augenhöhe stattfindet.

Erfolgsfaktoren der Qualifizierung

  • ehrenamtlich Engagierte mit und ohne Migrationsgeschichte lernen voneinander
  • freiwillige Teilnahme an einzelnen Modulen; Prinzip der Selbstverantwortung
  • breitgefächerte Qualifizierungsmodule (Vermittlung politischer Strukturen, Förderung sozialer Kompetenzen, Exkursionen)

Erfolgsfaktoren der Einsätze

  • interkulturelle Ansprechpartner, die verschiedene Sprachen sprechen
  • zentrale Organisation und Ansprechpartner für Beteiligungsmentoren*innen und Bürger*innen (Hauptamt unterstützt Ehrenamt; Ehrenamt berät Hauptamt)
  • einfache Kommunikationswege (per Telefon, Mail, persönliche Gespräche)
  • einfache Vermittlung komplexer Themen in die Bevölkerung
  • low-budget Aktionen im öffentlichen Raum, die zum Nachdenken und Miteinander anregen

Zunächst wurde das Projekt mit dem Titel „Politikmentoren“ ausgeschrieben. Dies löste jedoch keine Motivation zur Teilnahme aus, die Resonanz war schlecht. Als der Name des Projekts in „Beteiligungsmentoren“ geändert wurde, gab es größeres Interesse. Im ersten Konzeptentwurf sollten nur interkulturell geprägte Ehrenamtliche qualifiziert werden. Diese wurden über persönliche Ansprache und bestehendem Vertrauensverhältnis gewonnen. Da in der Presse auch geworben wurde, meldeten sich aber auch Menschen ohne Zuwanderungsgeschichte. Da diese sehr interessiert waren, wurden das Konzept angepasst und alle Interessierten zugelassen. Dies stellte sich im Nachhinein sogar als Erfolgsfaktor heraus, da gegenseitiges Lernen möglich war. Schwierig war die sehr heteroge Zusammensetzung der Gruppe im Hinblick auf das Vorwissen. Gelöst wurde dies mit einer neuen Herangehensweise: Die Teilnehmenden konnten selbst entscheiden, an welchen Modulen sie teilnehmen wollten. Konnten sie aus zeitlichen Gründen nicht teilnehmen, halfen die Teilnehmer sich untereinander aus und vermittelten die verpassten Kursinhalte. Bei Einsätzen wurden Tandems gebildet, so dass sich unterschiedliche Kompetenzen gut ergänzten.

Der Stadt Heilbronn ist es wichtig, Beteiligungsangebote so barrierearm wie möglich anzubieten. Auch wurde für das Projekt in Gruppen und Projekten, die mit Menschen mit Handicap arbeiten, geworben. Es nahm dadurch auch eine Teilnehmerin mit Handicap an dem Programm teil.

Um eine stetige Verbesserung in der Organisation und Umsetzung der unterschiedlichen Beteiligungsverfahren zu erzeugen, ist für uns auch eine Evaluation unabdingbar. Es erfolgt daher eine ständige Rücksprache mit der verantwortlichen Inklusionsbeauftragten der Stadt Heilbronn. Auch werden Rückmeldungen aus dem Inklusionsbeirat und direkt aus der Bürgerschaft ernst genommen, um schrittweise eine bedarfsorientierte Anpassung der Verfahren zu erreichen. So wird derzeit die Nutzung von digitalen Tools, wie zum Beispiel der Einsatz des Übersetzungstools EVE (https://starteve.ai/) bei Beteiligungen getestet, damit sprachliche Barrieren abgebaut werden können.

Projektinitiatorin

  • Stadt Heilbronn,
    Stabsstelle Partizipation und Integration

Ansprechpartner

  • Lisa Schumann

  • 07131 56-4572

  • Lisa.Schumann@heilbronn.de

Projektfoto des Moduls QUARARO
Foto zeigt mehrere kleine Zwerge, die Wahlplakate in der Hand halten.