Projekt Beschreibung

Vellberger Bürgerforum –
Ihr Zentrum für Rat und Tat

Initiatoren:
Stadt Vellberg

Logo Vellberger Bürgerforum

In Vellberg wurde das Ziel ausgegeben, die Stadt zu einer familien- und altersfreundlichen Kommune weiter zu entwickeln. In einem ersten Schritt wurde im November 2011 das Generationenbündnis Vellberg e.V. gegründet. Dieser aus der Mitte der Bürgerschaft und mit Unterstützung der Stadt entstandene Verein der Selbsthilfe, organisiert gegenseitige Unterstützungs- und Hilfsdienste seiner aktuell über 320 Mitglieder.

Von Anfang an war es aber auch ein Anliegen des Vereins einen Weg zu finden, wie alle in der Gesamtgemeinde Vellberg auf dem Gebiet der Alten- und Jugendarbeit tätigen Organisationen, sowie Einrichtungen, Schule, Vereine und Vereinigungen mit ihren Themen, Angeboten und Projekten koordiniert und vernetzt werden können. Dazu wurden in den Jahren 2017 bis 2019 in mehreren Bürgerworkshops Ideen entwickelt, um das soziale Miteinander in Vellberg weiter zu entwickeln. Im September 2019 wurde schließlich das Vellberger Bürgerforum – Ihr Zentrum für Rat und Tat- gegründet. Neben der Stadt haben sich derzeit 23 Vereine und Einrichtungen von Vellberg in einer gemeinsamen Erklärung zu einer Kooperation im sozialen Bereich bekannt. Eine Anlaufstelle wurde mit zwei Mitarbeiterinnen auf Minijobbasis besetzt.

Die zentrale Anlaufstelle steht allen Bürgerinnen und Bürgern für sämtliche Fragen im sozialen und gesellschaftlichen Leben offen, informiert über vorhandene Aktivitäten, unterstützt und berät und vermittelt bedarfsgerechte Dienstleistungen und Angebote. Darüber hinaus soll die Anlaufstelle Menschen mit Ideen zusammenführen und sie bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen.

Konkret vermitteln die Mitarbeiterinnen der Anlaufstelle z.B. die ehrenamtlichen Fahrdienste des Generationenbündisses, organisieren Begleitungen Alleinstehender zu Ärzten oder schalten die VdK-Ortsgruppe ein, wenn sozialrechtliche Fragen zu klären sind. Kann eine Anfrage nicht vor Ort geklärt werden, verweisen sie zielgerichtet an das Beratungs- und Unterstützungsnetzwerk im Landkreis.

Die Anlaufstelle will zudem auch Menschen zusammenbringen und dabei helfen, Ideen von Bürgerinnen und Bürgern umzusetzen. So standen beispeilsweise kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie die Gründung von Kochgemeinschaften vor dem Abschluss, in denen Alleinstehende abwechselnd zum gemeinsamen Essen zusammenkommen. Junge Mütter hatten eine Bastelnachmittag angeregt, der vor den Osterfeiertagen als großes Event geplant war. Musikfreunde standen mit dem Projekt „Wirtshaussingen“ in den Startlöchern, mit dem die Vellberger zu einem kommunikativen Zusammenkommen in den örtlichen Wirtshäusern animiert werden sollten. All diese geplanten Aktivitäten sind unter Corona-Bedingungen nur schwer durchführbar, so dass sie zunächst bis auf weiteres verschoben werden mussten.

Fragen & Antworten

Familienfreundlichkeit definiert sich heute über alle Alterschichten und Lebensbereiche und es stellt sich die Frage, wie Jung und Alt, wie Menschen mit und ohne Behinderung sowie Menschen unterschiedlicher Herkunft möglichst sinnerfüllt zusammen leben können. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass unsere Gesellschaft immer älter wird. Die Kommune müssen deshalb die Angebote und Leistungen für ältere Menschen ausbauen, dürfen aber dabei die Bedürfnisse und Interessen von Kindern und Jugendlichen nicht aus den Augen verlieren. Für Vereinbarkeit von Familie und Beruf, soziale Einsamkeit und der Wunsch bis ins hohe Alter ein selbstbetimmtes Leben führen zu können bedarf es Antworten und Lösungen. Neben pragmatischen Konzepten und Maßnahmen wird es wichtig werden, die Menschen über Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten zusammenbringen, ihre Wünsche zu bündeln und Hilfen sowie Angebote zu vermitteln.

Vellberg als Mutterort ist noch von zehn weiteren Weilern und Ortschaften umgeben. Ein besonderes Merkmal ist der Einschnitt des Bühlertals, das eine starke Zersiedelung der einzelnen Ortsteile mit sich bringt. Ein zentraler Ortskern mit allen Versorgungseinrichtungen einschließlich Kirche, gibt es nicht. Jede Gruppierung hat ihre eigenen Vereinsräume und Veranstaltungen. Die Zusammenarbeit und gemeinsame Aktivitäten sind werden dadurch erschwert.

Deshalb ist es wichtig, unter den Vereinen, Kirchen und Institutionen ein Beziehungsnetzwerk aufzubauen. Ein langer Atem, die motivierende Wirkung von Bürgerbeteiligungen, die Bereitschaft und gewinnbringende Zusammenarbeit zwischen Kommune, Bürgerschaft, Vereinen und Einrichtungen waren und sind wichtige Faktoren für den Erfolg des Projektes.

Wichtigste Voraussetzung war aber, dass sich Gemeinderat und Bürgermeisterin voll hinter das Projekt gestellt und es dann auch wohlwollend mit allen Kräften unterstützt haben.

Aus der Bevölkerung hören wir, dass es gut ist, wenn es eine Stelle gibt, an die man sich wenden kann, wenn im persönlichen Umfeld Hilfe notwendig wird oder wenn man Anschluß sucht.

Schwierig wurde es mit Beginn von Corona. Die Stadt musste ihre öffentlichen Einrichtungen alle schließen. Seitdem ist die Anlaufstelle für Besucher geschlossen und geplante öffentliche Veranstaltungen wurden abgesagt. Telefonisch war das Vellberger Bürgerforum aber immer erreichbar. Über das örtliche Mitteilungsblatt wurde weiter informiert.

Zur Versorgung der älteren Bevölkerung wurde in Zusammenarbeit mit dem Generationenbündnis und der Stadt ein Einkauf-/Bringdienst eingerichtet.

In Vellberg gibt es ein Pflegestift und eine Behinderteneinrichtung. Beide Institutionen haben die Vereinbarung zur Zusammenarbeit im Vellberger Bürgerforum unterzeichnet. In der Vergangenheit waren schon beide Einrichtungen gern gesehene Gäste bei den Veranstaltungen von der Stadt, den Kirchen und des Generationenbündnisses. Insoweit wird das bisher schon gute Miteinander durch das Vellberger Bürgerforum sehr gut unterstützt.

Projektinitiator

Ansprechpartner

  • Angelika Schust / Ella Simonjan

  • 07907 877-77
  • buergerforum@vellberg.de

Teamfoto des Vellberger Bürgerforums
Projektfoto Vellberger Bürgerforum
Projektfoto Vellberger Bürgerforum