Projekt Beschreibung

MiGlobe – neue Chance für die kommunale Entwicklungspolitik

Initiatoren:

  • Servicestelle Kommunen in der Einen Welt
  • Forum der Kulturen Stuttgart e.V.
  • Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) e.V.

Gruppenfoto des Projekts MiGlobe

MiGlobe ist ein Team von 15 migrantischen Akteurinnen und Akteure, die Kommunen ihre Vorerfahrungen und Sichtweisen zur Verfügung sellen, um die übergeordnete Frage zu bearbeiten: „Was kann die Kommune konkret tun, um eine interkulturelle Ausrichtung ihrer entwicklungspolitischen Aktivitäten voranzutreiben?“

VieIe Kommunen engagieren sich bereits im Bereich der kommunalen Entwicklungspolitik und tragen dadurch zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 (SDGs) bei. Die Verwaltung und kommunale Politik kann als staatlicher Akteur auf der lokalen Ebene vieles positiv beinflussen. Kommunales Engagement bietet ein sehr großes Potential global zu denken und lokal zu handeln, denn bürgerschaftliches Engagements für globale Nachhaltigkeit ensteht in Kommunen. So vernetzen, informieren und unterstützen Kommunen durch ihre lokalen Agenden zu Nachhaltigkeitstrategien. MiGlobe unterstützt Kommunen dabei ihr Engagement vielfältig auszugestalten. Denn Menschen mit Migrationsgeschichte engagieren sich schon seit vielen Jahren als Privatpersonen oder in migrantischen Selbstorganisationen für entwicklungspolitische Fragestellungen. Sie leisten wertvolle Inlandsarbeit und arbeiten somit in Deutschland daran, dass globale Entwicklungen sensibel und differenziert wahrgenommen werden. Sie starten internationale Austauschprojekte oder initiieren Nord-Süd-Partnerschaften. Viel zu selten findet dieses Engagement in der breiten Öffentlichkeit Beachtung. Auch werden sie bislang nur wenig in die entwicklungspolitischen Aktivitäten auf kommunaler Ebene eingebunden. Dabei übernehmen Personen mit einer Migrationsgeschichte aufgrund ihres Hintergrundwissens, ihrer globalen Netzwerke und ihrer Erfahrung eine wichtige Rolle in der kommunalen Entwicklungspolitik.

Durch die Öffnung kommunaler Strukturen gegenüber Menschen mit Migrationsgeschichte gewinnen Kommunen migrantische Akteurinnen und Akteure für das bürgerschaftliche Engagement im Bereich Nachhaltigkeit und Entwicklungspolitik. Das sorgt auch integrationspolitisch für eine positive Wirkung, da sich Migrantinnen und Migranten in den entwicklungspolitischen Szenen einer Stadt willkommen und wertgeschätzt fühlen. Gleichzeitig erweitert sich der Kreis der Aktiven in der Kommune und neue Verbindungen können entstehen. Die Beraterinnen und Berater von MiGlobe unterstützen Kommunen in Baden-Württemberg dabei unterschiedliche migrantische Akteurinnen und Akteure zu erreichen und dadurch neue Perspektiven und Impulse in ihrer entwicklungspolitische Arbeit zusammenzudenken.

MiGlobe Baden-Württemberg ist ein Kooperationsprojekt der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global gGmbH, des Forums der Kulturen Stuttgart e. V. und des Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. Das Projekt wird finanziert durch Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Fragen & Antworten

In einer pluralen Welt können globale Herrausforderungen nur gemeinschaftlich und solidarisch gelöst werden. Dafür braucht es Kooperationen die *alle* Teile der Gesellschaft wertschätzen. Das Projekt MiGlobe legt hier den Schwerpunkt auf die Sichtbarmachung der Expertise von Menschen mit Migrationsgeschichte. Diese Sichtbarmachung trägt zur Wertschätzung der Arbeit und des Engagements von Menschen mit Migrationsgeschichte bei und fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Gleichzeitig sehen wir auch, wie wichtig lokales Engagment für die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ( – sustainable development goals- SDGs) ist. Denn anders als andere UN Zielsetzungen richten sich die SDGs auch an lokale und kommunale Strukturen. Als Orte des Zusammenlebens der Menschen können in Kommunen wichtige Sensibilisierungsprozesse für globale Herausforderungen angestoßen werden. Dafür braucht es eine breite Zielgruppe.

Wir bemerken, dass das Projekt besonders gut in Kommunen funktioniert, die die Expertise von den Beraterinnen und Beratern annehmen und sich auf die neuen Impulse und Ideen einlassen. Dafür braucht es eine wertschätzende und offene Kommunikation und ein Verständnis für die Bedarfe der Kommunen. Durch das individualisierte Beratungsangebot der Beraterinnen und Berater können Lösungen zu Fragestellungen und Anknüpfungspunkte dialogisch erarbeitet werden.

Sobald Menschen miteinander kommunizieren können Schwierigkeiten und Missverständnisse entstehen. Diese Schwierigkeit sehen wir auch in Beratungsprozessen mit Kommunen. Neben der Beratung unterstützen sich die Beraterinnen und Berater gegenseitig durch regelmäßige Vernetzungstreffen. Beispielsweise verwenden wir im Projekt die Methode der kollegialen Fallberatung, die aus der Sozialen Arbeit stammt, um Stolpersteine innerhalb der Beratungsprozesse sichtbar zu machen und Vorgehensweisen zu besprechen. Dabei unterstützen nicht beteiligte MiGlobe Beraterinnen und Berater ihre Kolleginnen und Kollegen, die aktuell in Beratungsprozessen eingebunden sind. Durch die Methode der kollegialen Fallberatung wird ein Erfahrungsautausch ermöglicht.

Oft braucht es in der Arbeit mit Kommunen eine erste Sensibilisierung für die Potentiale und Mehrwerte einer Einbeziehung von Menschen mit Migrationsgeschichte, da in vielen Kontexten immer noch ein defizitärer Blick das Bild von Menschen mit Migrationsgeschichte prägt. In diesen Kontexten braucht es eine erste Sensibilisierung, bevor die Arbeit des Projektes beginnen kann.

Übergeordnetes Ziel des Projektes ist die Teilhabe aller Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedarfen zu ermöglichen. Die Entscheidung über die Schwerpunktsetzung der Einsätze von MiGlobe Beratungen liegt jedoch bei den Kommunen selbst, oftmals fehlt es da auch noch an einer Sensibilisierung für Menschen mit besonderen Bedarfen. Jedoch kann ein Transfer von den Bedarfen von Menschen mit Migrationsgeschichte zu Menschen mit anderen Bedarfen gewährleistet werden, in dem annerkant wird, dass Menschen unterschiedlich sind und unterschiedliche Bedarfe haben und diese für eine gelingende Partizipation aller Menschen mitgedacht werden sollten (bsp. Barrierefreiheit, Simultanübersetzung, Einfache Sprache).

Grafik zeigt einen Leitfaden für ein Online-Seminar.

Projektinitiator

  • Servicestelle Kommunen in der Einen Welt
  • Forum der Kulturen e.V.
  • Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) e.V.
  • Vogelsangstr. 62, 70197 Stuttgart

Ansprechpartner

  • Anita Omercevic, Forum der Kulturen

  • 0711 248480836

  • info@bw.miglobe.de

Foto zeigt eine Diskussionsrunde.