Projekt Beschreibung

Obendrauf –
Teilen ist das wahre Haben

Initiatoren:
Initiative Obendrauf

Logo Projekt Obendrauf

Armut hat viele Gesichter. Auch in einer reichen Stadt wie Stuttgart gibt es Menschen, die nicht wissen, wie sie über die Runden kommen. Das Ziel der Initiative Obendrauf ist es, diesen Menschen dennoch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und zu stärken. Obendrauf soll den Blick aufeinander und füreinander schärfen und bietet eine niederschwellige Möglichkeit der Unterstützung und des nachbarschaftlichen Miteinanders.

Unsere Vision ist es, ein Stadtbild zu erzeugen, in dem Nehmen und Geben immer mehr zum Selbstverständnis aller wird.

Wie geht das?

Angelehnt an die Idee „Café Sospeso“ aus Italien kann man in einem Café nicht nur für sich selbst bezahlen, sondern „obendrauf“ einen Menschen mit wenig Geld zu einem Kaffee einladen, indem man einen Betrag in das „Obendrauf-Glas“ spendet. Von diesem Geld wird der Obendrauf-Kaffee dann bezahlt.

Bei Obendrauf geht es aber nicht nur um Kaffee:

Dienstleistung, Handwerk, Gastronomie, Kultur- und Bildungsangebote – alles kann ein Obendrauf sein.

Die Präsenz des „Obendrauf-Glases“ macht darauf aufmerksam und konfrontiert jede/n unmittelbar damit, dass nicht alle Menschen das Privileg haben, all diese Angebote in Anspruch zu nehmen. Der Obendrauf schafft eine Möglichkeit des Ausgleichs.

Bereits Anfang 2014 war es einigen Mitgliedern des Vereins „Die Stadtisten“ ein Bedürfnis, sich für mehr soziale Wärme in der Stadt zu engagieren. Über soziale Medien wurden wir auf die Initiative „Suspended Coffees Deutschland“ (SSC) aufmerksam. Schnell war klar, DAS wollen wir in Stuttgart etablieren.

Unser Ziel war es aber, das Angebot von Anfang an nicht nur auf eine Kaffeeeinladung zu beschränken. So wurde Obendrauf als eigenständige Initiative gegründet. Wir sind jedoch stets im Austausch und in Kooperation mit unserer Partnerinitiative Spendiert! (SSC).

Unser Netzwerk erweitert sich seit der Gründung stetig. Wir wirken mittlerweile an verschiedenen Beteiligungsprozessen der Stadt mit, wie z.B. der Stuttgarter Armutskonferenz 2019 und können dadurch die Idee des „Teilen ist das wahre Haben“ auch politisch thematisieren und optimal multiplizieren.

Seit diesem Jahr sind wir als Initiative im Booklet der KULTUR FÜR ALLE 2020 mit aufgenommen. Über diesen großen Verteiler können immer mehr Menschen und Bonuscardbesitzer*innen auf die Initiative aufmerksam gemacht werden und zu potentiellen Nutzer*innen des Obendrauf werden.

Derzeit arbeiten wir gemeinsam mit Softwareentwickler*innen an der Entwicklung einer Obendrauf-App. Mit dieser ermöglichen wir den Usern auf einen Blick zu erkennen, wer Obendrauf anbietet und ob dort aktuell ein „Obendrauf“ abgerufen werden kann.

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Fragen & Antworten

Probleme, die sich in der heutigen Gesellschaft stellen, sind so komplex, dass sie im Grunde nur gelöst werden können, wenn sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden.

So sehen wir die größtmöglichste Chance darin, wenn beim Bearbeiten bestimmter Themen oder bei der Realisation von Projekten Menschen aus ganz verschiedenen Bereichen und sozialen Schichten zusammenkommen und ihr unterschiedliches Wissen und ihre individuelle Fähigkeiten mit einbringen.

Nur so können unserer Meinung nach neue innovative Lösungen für eine nachhaltige und soziale und vor allem lebendige Gesellschaft entwickelt und gefunden werden.

In einer Gesellschaft, in der sich die Mittelschicht immer mehr auflöst und das Gefälle zwischen Arm und Reich immer gravierender wird, sehen wir es als immer wichtiger an, deren Spaltung in Parallelwelten entgegen zu wirken und die Stadtgesellschaft wieder enger zusammenzubringen. Wir möchten das Bewusstsein untereinander und füreinander schärfen und sensibilisieren, denn nur dann kann auch echte Empathie für die unterschiedlichen Lebensrealitäten entwickelt werden

Ganz gezielt dazu realisieren wir Aktionen im öffentlichen Raum, bei denen Menschen aus unterschiedlichen Schichten zusammentreffen und partizipieren. Weiterhin kreiieren wir soziale Experimente, wie das „Privilegienexperiment“, das individuell sinnlich erlebbar macht, wie unterschiedlich es sich anfühlt, je nachdem auf welcher der Seite der Gesellschaft man steht.

Menschen, die arm sind, schämen sich meist dafür, dass sie arm sind. Das bedeutet, dass sie sich anfangs kaum trauten, bei den teilnehmenden Betreiber*innen nach dem Obendrauf zu fragen.

Damit die Menschen den Obendrauf nutzen können, ohne sich als finanziell schwach vor anderen Gästen outen zu müssen, kam uns die Idee, Gutscheine zu gestalten.

Diese verteilten wir an Kooperationspartner*innen aus unterschiedlichen sozialen Einrichtungen, damit diese sie dann als persönliche Einladung direkt an Menschen mit wenig Geld verteilen können. So konnten wir das Problem der Schwellenangst schon um einiges reduzieren, leider aber damit nicht den Organisationsaufwand.

Mit der Obendrauf App, die wir wie bereits erwähnt, gerade am Entwickeln sind, erhoffen wir uns viele Erleichterungen.

Wir können Kommunikationswege vereinfachen, mit immer mehr teilnehmenden Betreiber*innen das Angebot noch facettenreicher machen und wir können durch die Transparenz die Prozesse besser steuern, damit das Geben und Nehmen sich die Waage halten.

Obendrauf spricht mit seinem Angebot von kostenlosem Essen, Trinken und Dienstleistungen prinzipiell alle Menschen an, denen es finanziell schlecht geht und bietet ihnen die Möglichkeit, dennoch am Stuttgarter Leben teilnehmen zu können und nicht in die soziale Isolation zu fallen. Dieses Angebot gilt nicht explizit aber in gleichen Maßen für Menschen mit besonderen Bedarfen.

Projektinitiator

Ansprechpartnerin

  • Uta Weyrich

  • 0711 6491687

  • info@obendrauf-stuttgart.de

Foto zeigt Team des Projekts Obendrauf.
Foto zeigt die Bar Galao in Stuttgart mit einer Auslage von Obendrauf.
Foto zeigt wie das Projekt Obendrauf im Theater Rampe in Stuttgart vertreten ist.
Foto zeigt das Obendrauf-Glas