Projekt Beschreibung

Tübingen klimaneutral 2030

Initiatoren:

Universitätsstadt Tübingen

Grafik zeigt die Weltkugel mit Fokus Europa. Es zeigt ein roter Pfeil auf Tübingen mit dem Titel "Hoffnungsstadt?"

Im Jahr 2019 hat der Tübinger Gemeinderat einstimmig beschlossen, dass Tübingen bis 2030 klimaneutral werden soll und die Verwaltung beauftragt ein entsprechendes Klimaschutzprogramm zu erarbeiten. Zu dem Entwurf des Tübinger Klimaschutzprogramms ist ein breiter Beteiligungsprozess geplant, welcher sowohl (Fach-) Expert*Innen, Tübinger Unternehmen, relevante Verbände, Vereine und Institutionen aber vor allem die Einwohnerschaft einbezieht.

Die Bausteine des Beteiligungsprozesses:

  1. Im März 2020 startete der Beteiligungsprozess, wie geplant, mit einer offiziellen Einwohnerversammlung. Die Zuhörer*Innen informierten sich über den Entwurf des Klimaschutzprogrammes und den Beteiligungsprozess. Die Stadtverwaltung und Stadtwerke beantworteten Fragen und nahmen Anregungen und Hinweise auf.
  2. Im Mai 2020 wurden 60 gesellschaftlich relevante Vereine, Verbände und Institutionen gebeten, schriftlich ihre Stellungnahme zum Entwurf des Tübinger Klimaschutzprogramms einzubringen. Dieser Möglichkeit der Beteiligung sind ca. 50% der Verbände gefolgt.
  3. Am 8. Juli 2020 erfolgte ein digitaler Expertinnen- und Experten-Tag. Rund 50 kommunale Vertreter*Innen anderer Städte und Gemeinden als auch relevante Fachexpert*Innen aus (wissenschaftlichen) Institutionen nahmen an der digitalen Veranstaltung teil. Zudem wurde die Veranstaltung als Livestream übertragen
  4. Um möglichst unterschiedliche Stimmen und Meinungen aus der Einwohnerschaft einzuholen, wurde im Juni/Juli 2020 eine repräsentative Online-Umfrage mittels Zufallsauswahl durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden 2.000 zufällig ausgewählte Einwohner*Innen ab 16 Jahren eingeladen den Entwurf des Klimaschutzprogramms zu bewerten.
    Ergänzend wurden auch Bürger*Innen, die nicht für die Repräsentativbefragung ausgewählt worden waren, eine Teilnahme an der Befragung ermöglicht. Auf Wunsch wurden die Fragebögen in Papierform zur Verfügung gestellt, so dass auch Personen ohne Internetzugang teilnehmen konnten.
  5. Im Rahmen der repräsentativen Zufallsauswahl hatten die 2.000 zufällig angeschriebenen Personen die Möglichkeit, sich für einen Präsenz-Workshop zum Klimaschutzprogramm anzumelden. Um die notwendigen Abstands- und Hygienemaßnahmen einzuhalten, musste die Teilnehmendenanzahl begrenzt werden. Die Teilnehmenden wurden zu Beginn über die Ergebnisse der Online-Umfrage informiert und hatten anschließend die Möglichkeit bei Themeninseln zu den Sektoren Wärme, Strom und Mobilität Fragen zu stellen und Anregungen einzubringen.
  6. Als Interessengruppe sollen auch Tübinger Unternehmen gezielt in den Beteiligungsprozess zum Klimaschutzprogramm eingebunden werden. Die Unternehmen hatten bereits über die Institutionenbeteiligung (z.B. IHK) die Möglichkeit, ihre Anmerkungen einzubringen, dennoch ist eine Veranstaltung im November 2020 mit Teilnehmern aus dem „Tübinger Klimapakt“ geplant, um ihre Multiplikatorenwirkung auf Arbeitnehmer*Innen und in die Stadtgesellschaft als Unterstützung zum Klimaschutz zu gewinnen.

Fragen & Antworten

Die Energiewende und der Klimawandel unterliegen tiefgreifenden Transformationsprozessen, die Menschen maßgeblich in ihrer eigenen Lebenswelt betreffen werden. Eine Beteiligung und Zusammenarbeit mit den Einwohnerinnen und Einwohnern ist für das Gelingen der Klimakrise und in Tübingen für das Klimaschutzprogramm entscheidend. Zwar kann die Stadt verschiedene Maßnahmen implementieren, werden diese aber nicht von der Gesellschaft angenommen, bleiben sie ohne die gewünschte Wirkung.

Die Einbettung in die langfristige Klimaschutzstrategie „Tübingen macht blau“ garantiert einen hohen Wiedererkennungswert.

Ein besonders wichtiger Erfolgsfaktor ist das Verständnis des Klimaschutzprogramms und dessen Akzeptanz:
Möglichst viele Tübingerinnen und Tübinger, Unternehmen, Verbände, Einrichtungen, Organisationen etc. kennen die Maßnahmen des Klimaschutzprogramms Tübingen 2030 und stehen dahinter. Sie wirken als Multiplikator*innen. Dies gilt auch für die Zusammenarbeit innerhalb der Stadtverwaltung und mit dem Stadtwerken. Als Grundlage sind die Offenheit und Transparenz weitere wichtige Erfolgsfaktoren (Presse, Internet, Informationen über Etappen und den Umgang mit Ergebnissen).

Die Corona Pandemie hat den geplanten Beteiligungsprozess nochmals stark verändert. Angedacht waren viele Präsenzveranstaltungen mit Workshopcharakter, die so dann nicht mehr stattfinden konnten. Mit gestiegenem Homeoffice und Online-Konferenzen wurden die Präsenzveranstaltungen ins digitale verlegt. Zwar konnten diese dann nicht 1:1 umgesetzt werden, dennoch ist es gelungen unser Ziel eine breite und vielschichige Beteiligung – auch online – umzusetzen.

Im Rahmen des Beteiligungsprozesses wurde mit einer repräsentativen Zufallsauswahl gearbeitet um auch Menschen zu erreichen, die ansonsten eher zurückhaltend sind und um nicht nur diejenigen zu hören, die sich ohnehin oftmals sehr engagieren und Gehör finden. Dennoch gab es auch für die Online-Formate passende analoge Mögichkeiten der Teilnahme, falls ein Internetzugang fehlte oder die Online-Teilnahme aus anderen Gründen nicht möglich war.

Projektinitiator

Ansprechpartner

  • Gertrud van Ackern

  • 07071 2041532

  • gertrud.van.ackern@tuebingen.de

Foto zeigt eine Besprechung in einer Turnhalle mit einer Bestuhlung, die hygienekonform die Mindestabstände einhält.
Foto zeigt eine Besprechung in einem Vortragssaal mit einer Bestuhlung, die hygienekonform die Mindestabstände einhält.
Flyer des Projekts "Tübingen klimaneutral 2030"