Projekt Beschreibung

Stempelpark Mannheim-Käfertal

Initiatoren:
MVV Regioplan GmbH
(im Auftrag der Stadt Mannheim)

Foto zeigt Menschengruppe bei der Begehung des Parks

Ein gelungenes Beispiel integrierter und nachhaltiger Stadtentwicklung in Mannheim:

Der Stempelpark ist seit 1960 das grüne Herz des Stadtteils Käfertal – ein beliebter Erholungsort und Treffpunkt für Jung und Alt. Im Kontext der städtebaulichen Maßnahmen im südlichen Parkbereich (Ansiedlung Vollsortimenter und Umsetzung der Parkraumkonzeption) im Rahmen der Städtebauförderung „Aktive Stadtteilzentren“ soll der Park offener und gestalterisch sowie funktional aufgewertet werden.

Das Ziel des Projekts, die Umgestaltung des Stempelparks nahe an der Käfertaler Bürgerschaft zu konzipieren wurde mit Hilfe einer Mehrfachbeauftragung mit zweistufigem Bürgerbeteiligungsverfahren in Anlehnung an das „World-Cafe-Format“ erreicht. Im ersten Schritt fanden die Ideen und Vorschläge der Bürger*innen und die Ergebnisse aus der Online- und Jugendbeteiligung Eingang in die Auslobungsunterlagen für das konkurrierende Verfahren mit externen Büros. Im zweiten Schritt wurde das Feedback der Bürgerschaft mit themenbezogenen Bewertungsmatrizen in die Jurysitzung integriert.

Die Bürgerschaft hatte somit nicht nur die Möglichkeit Ideen und Maßnahmenvorschläge einzubringen, sondern deren konzeptionelle Umsetzung in den Entwürfen zu evaluieren. Umso schöner, dass sich Bürgerschaft und Jury am Ende bei der Wahl des Siegerentwurfts einig waren.

Fragen & Antworten

Auch wenn gute Bürgerbeteiligung Zeit und Geld erfordert, bietet sie doch vielfältigen Nutzen:

  • Entscheidungen können vorab aus unterschiedlichen Perspektiven abgesichert und Fallstricke frühzeitig erkannt und ausgeräumt werden.
  • Das Wissen und ggf. die Arbeitskraft der Leute vor Ort („Experten“) kann eingebunden werden.
  • Beteiligungskultur führt zu nachvollziehbaren Entscheidungen, was den Horizont der Teilnehmer/-innen erweitert, Verständis für andere Standpunkte und die Akzeptanz erhöht.
  • Alle Teilnehmer/-innen müssen möglichst auf denselben Wissensstand gebracht werden, damit keine Informationsasymmetrie vorliegt.
  • Zwangspunkte bzw. der Gestaltungsspielraum müssen eindeutig abgesteckt sein: was kann und was kann nicht verhandelt werden?
  • Das Verfahren und die Weise der Ergebnisverwertung muss klar und verständlich sein.
  • Die Kommunikation muss klar, offen, wertschätzend und „auf Augenhöhe“ erfolgen.
  • Alle Teilnehmer/-innen haben gleiche Einflussmöglichkeiten (Chancengleichheit).

Um das Wettbewerbsverfahren nicht zu gefährden, durfen keine Details der eingereichten Entwürfe nach außen dringen. Alle Teilnehmer/-innen hatten daher beim zweiten Beteiligungstermin eine entsprechende Vertraulichkeitsvereinbarung zu unterzeichnen.

Eine rechtzeitige und kanalübergreifende Kommunikation und Werbung für die Teilhabemöglichkeit ist entscheidend. Hierzu wurden neben der städtischen Homepage und Social Media, auch Plakatierung an und Verteilung von Informationsmaterial mit den zuvor recherchierten Multiplikatoren im Stadtteil (z. B. Jugendhaus, Kindergärten, Kulturhaus, Bäckerei) realisiert.

Zielgruppenspezifische Formate machen ebenfalls Sinn (Kinder- und Jugendversammlung am Samstagvormittag vs. Workshop am Dienstagabend).

Bei Präsenzveranstaltungen müssen die Räumlichkeiten natürlich barrierefrei zugänglich sein.

Projektinitiator

Ansprechpartner

  • Alexander Fucker

  • 0621 8767553

  • a.fucker@mvv-regioplan.de
Foto zeigt Teilnehmer eines Vortrages
Foto zeigt eine Pinnwand mit den Ergebnissen der Gruppenarbeit