Projekt Beschreibung

Plattform lebenswert

Initiatoren:
Evang. Kreuzkirchengemeinde Reutlingen

Logo lebenswert

Die Plattform lebenswert engagiert sich seit 2015 für ein neues und besseres Miteinander der Bürger*innen im Wohnquartier. Inzwischen gibt es über 50 Gruppen und Initiativen, die gemeinsam etwas unternehmen, sich für andere engagieren oder miteinander für das Gemeinwohl einsetzen. Weit über 150 Bürger*innen engagieren sich ehrenamtlich auf der Plattform lebenswert, um Beziehungswohlstand zu schaffen. Mehrere Hundert Menschen beteiligen sich an Veranstaltungen wie dem Quartiersflohmarkt oder Gruppenaktivitäten.

Das Besondere ist, dass jede*r seine eigenen Ideen entwickelt und umsetzt. Immer kommen dann andere hinzu. Nicht das Angebot sucht Ehrenamtliche, sondern die aktiven Bürger*innen finden Gleichgesinnte. So gewinnt lebenswert das maximale Engagement der Bewohner des Stadtteils, denn die Menschen setzen miteinander um, wofür sie schon immer gebrannt haben. Das können Tätigkeiten wie gemeinsames Häkeln oder Fahrradfahren sein, das können aber auch Dienste an Mitmenschen sein wie der Besuchsdienst, die Hilfe erfahrener Erwachsener für Jugendliche beim Übergang von Schule in den Beruf, das Musizieren vor dem Pflegeheim in der Coronazeit oder das Rikschafahren als Transport- und Begegnungsmittel. Wenn sich so viele Nachbar*innen kennen, dann entstehen automatisch auch gemeinsame Initiativen, wie zum Beispiel das Engagement für die bauliche und soziale Neugestaltung eines Quartierteiles. Für die Stadt ist die Plattform lebenswert inzwischen ein ernstzunehmender Partner. Deshalb unterstützt die Stadt die Plattform jetzt auch finanziell.

Im lebenswert Quartier kennt man sich und dadurch wird das Leben reicher. Eine Sonnenblume vor der Türe, eine Essensgemeinschaft zu Mittag, ein Chor für Menschen, die nicht singen können – aber eben doch! – und die Fotogruppe teilt längst nicht mehr nur das gemeinsame Hobby sondern versorgt die Plattform lebenswert und Gottesdienste mit Bildern, wann immer diese gebraucht werden. Und das ist häufig, denn das Projekt ist so innovativ, dass immer wieder Neugierige hereinschneien: Oberbürgermeister Keck fährt mit Landesbischof July in der lebenswert Fahrradrikscha vor, Sozialministerin Erler lobt die Initiative persönlich im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur Gründung der Stiftung lebenswerte Nachbarschaft, Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker hält einen Vortrag zu Umwelt und Nachhaltigkeit, der Journalist Andreas Zumach erweitert mit einem lebendigen Vortrag die Sicht übers Quartier hinaus zum Brennpunkt Nahost, …Diese Veranstaltungen werden dann professionell von unseren Ehrenamtlichen Fotografen ins Licht gesetzt.

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Fragen & Antworten

Neben dem Hauptanliegen, das Miteinander der Menschen zu fördern ist uns wichtig, exemplarisch aufzuzeigen und anzuregen, dass nur dann unsere Gesellschaft ihr menschliches Gesicht erhält, wenn sozialstaatliche Systeme mit Bürgerverantwortung, Bürgerengagement und einem ‚organisierten‘ Miteinander ergänzt und verstärkt werden. Als Ansatzpunkt dafür eignet sich besonders der Nahbereich, das Wohnquartier. Deshalb versteht sich die Plattform lebenswert auch als sozialpolitischer Akteur, indem sie sich z.B. bei der Neugestaltung eines Wohngebiets innerhalb unseres Quartiers engagiert, damit es so gebaut wird, dass Kommunikation gefördert wird, die dann von einem Quartierszentrum aus gesteuert wird. Auch hat lebenswert bei der Stadt Reutlingen einen Prozess angestoßen, den Sozialraum gemeinsam mit den Bürger*innen neu zu gestalten.

Die Erfolgsfaktoren sind „Ein paar Verrückte“, will heißen Menschen mit Visionen, die sich nicht von dem täglichen Einerlei aufhalten lassen. Sie haben lebenswert gegründet und treiben es weiter voran, vernetzen Menschen und freuen sich, wenn sie weitere Verrückte mit ähnlichen Visionen finden. „Dinge geschehen lassen“, auch die Geduld, Dinge wachsen zu lassen aber auch Dinge eingehen zu lassen, wenn sich keine Aktiven zusammenfinden weil die Zeit nicht reif oder wieder vorbei ist. „Bestehendes Zusammenfassen“ indem man den Reichtum der schon da ist erkennt und zu Kooperationen und Synergien zusammenfasst bzw. in eine Konzept bringt. „Marketing“ damit die Menschen im Quartier wissen, dass sie eine Plattform haben, um ihre Ideen umzusetzen.

Das übliche Projektproblem am Ende des Projekts: Beifall wird geklatscht – die Projektidee ist futsch. Wir haben das sehr früh in den Blick genommen und schon 1,5 Jahre vorher angepackt. Durch Lobbyarbeit konnten wir die Stadt zur Teilfinanzierung gewinnen und außerdem eine Stiftung gründen, der derzeit gut 100 Stifter*innen mit einer Gesamteinlage von rund 200 000€ angehören. Das Verbrauchsvermögen sichert uns die nachhaltige Finanzierung auch nach der Projektphase. Wir wollten so viel Basisdemokratie wie möglich, was anfangs sehr gut lief. Heute werden die Akteure „müde“, die Beteiligung ist schleppend. Ehrenamtliche arbeiten zwar für ihre Sache mit Feuer und Flamme, engagieren sich aber immer weniger für das Gesamte des Projekts. Lösungsansätze: Attraktive Mitarbeitertreffen, an denen Ehrenamtliche immer wieder erfahren, was Andere machen und wie Synergien wirksam werden sowie ein offenes Organisationsteam (Leitungsteam) in dem immer wieder Neue dazukommen können, auch zeitlich begrenzt.

Grundsätzlich ist das Projekt offen für alle Menschen. Wir haben gute räumliche Voraussetzungen und eine sehr gute Kooperation mit Baff und Lebenshilfe Reutlingen e.V., um Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. Dennoch wünschen wir uns, dass Menschen mit besonderen Bedarfen noch mehr in die Aktivitäten von lebenswert integriert werden können. Darum haben wir ein gesondertes Projekt gestartet, in dem gezielt gefragt wird, welche Ideen die Menschen mit besonderem Bedarf gerne umsetzen würden, wo sie sich ehrenamtlich einbringen möchten. Das Projekt wird am Anfang durch eine Fachkraft begleitet.

Projektinitiator

Ansprechpartnerin

  • Mimi Böckmann

  • 07121 2419062

  • info@lebenswert-ringelbach.de

Projektbild Lebenswert
Kreistanz
Foto zweier Damen in einer Rikscha