Projekt Beschreibung

Gemeinsam voran:
Mobilitätsforum Walzbachtal

Initiatoren:
Gemeinde Walzbachtal

Logo Gemeinde Walzbachtal

Die Gemeinde Walzbachtal im Landkreis Karlsruhe geht mit großen Schritten voran bei der Entwicklung einer nachhaltigen kommunalen Mobilitätsstrategie.

Nach einer Bestandsaufnahme, wissenschaftlich unterstützt durch den Lehrstuhl „Verkehrssystemmanagement“ der Hochschule Karlsruhe für Technik und Wirtschaft, rief der Bürgermeister der Gemeinde Walzbachtal Timur Özcan für die Entwicklung von Maßnahmen das „Mobilitätsforum“ ins Leben, um eine möglichst breite Basis der Zustimmung und Unterstützung in der Bürgerschaft zu erreichen.

An der Kick-Off-Veranstaltung am 21.01.2020 nahmen mehr als 150 interessierte Bürgerinnen und Bürger der ca. 10.000-Einwohner-Gemeinde teil; bemerkenswert war neben der hohen Beteiligungsquote, dass die Besucher/innen fast gleichverteilt aus den beiden Teilorten kamen. Geplant und begleitet wurde die Veranstaltung von der Umwelt- und EnergieAgentur des Landkreises Karlsruhe (UEA) in enger Abstimmung mit Bürgermeister Timur Özcan, der damit schon nach knapp 100 Tage nach Amtsantritt zeigte, dass er die Bedürfnisse der Bürgerschaft zu Mobilitätsthemen sehr ernst nimmt.

Nach einem knapp einstündigen Inputteil zu Mobilität der Zukunft sowie Einbettung nachhaltiger kommunaler Mobilitätskonzepte in die Klimastrategie des Landkreises hatten die Teilnehmer/innen in einem World Café mit drei Runden die Gelegenheit, selbst Maßnahmen vorzuschlagen, Ideen und Wünsche einzubringen und zu diskutieren. In nicht einmal 90 Minuten kamen so 293 Maßnahmenvorschläge zusammen. Davon wurden 36 bereits weiter präzisiert und in die engere Wahl genommen, teilweise bereits mit konkreten Handlungsempfehlungen versehen. Bei einigen Maßnahmen wurde bereits mit der Umsetzung begonnen.

Die Beteiligten zeigten großes Interesse an einer Fortführung des Prozesses, so dass ein Folgeworkshop noch für das erste Halbjahr geplant wurde. Nach reiflicher Überlegung wurde dieser Termin aufgrund der Corona-Pandemie verschoben, nachdem man auch das Ausweichen auf ein reines Online-Format erwogen hatte.

Zugunsten der Beteiligungskultur entschied sich das Lenkungsteam für die Terminverlegung, damit zumindest ein kleinerer Personenkreis in Präsenz an den Themen weiterarbeiten kann. Gleichzeitig ist geplant, den Zugang auch für Online-Teilnehmer/innen zu ermöglichen, damit die Teilnehmerzahl nicht nach oben begrenzt werden muss. Damit können die „Online-Affinen“ ihren Platz den Mitbürgerinnen und Mitbürgern überlassen, die sich mit Online-Formaten noch schwer tun.

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Fragen & Antworten

Natürlich ist es nicht möglich, jeden Wunsch jeder Einzelperson in unserem Land auf politischer oder Verwaltungs-Ebene zu erfüllen – dennoch ist es wichtig, dass die Menschen in einem Staat, Land oder in jeder Gemeinde zumindest gehört werden. Wir sollten die Chance nutzen, – häufig durchaus sehr clevere – Ideen bzw. Lösungen von den Betroffenen anzuhören die ggfs. auch umgesetzt werden können.

Der Kick-off unseres Beteiligungsforums hat gezeigt, dass 150 Menschen aus der Gemeinde sich einen Abend frei genommen haben, um sich einbringen zu können: mit Fragen, Ideen, Vorschlägen und auch konstruktive Kritik. Dadurch haben wir gemeinsam in einer guten Stunde knapp 300 (!) konkrete Vorschläge zusammengetragen.

Alle, die dabei waren, haben sicherlich zwei Erkenntnisse mit nach Hause genommen:

  1. Wir, die Bürger*innen, werden angehört und haben die Chance uns zu beteiligen.
  2. Es interessiert „die da oben“ sehr wohl, was ich auf dem Herzen habe.
  3. Bei so vielen Einzelwünschen ist klar, dass nicht alle mit dem selben Hochdruck verfolgt werden können.

Das war zumindest der Tenor der Stimmen, die der Moderator am Ende des Abends aus dem Teilnehmerkreis gesammelt hat.

Das ist schnell gesagt:

Fairer Umgang miteinander und Respekt auch vor anderen Meinungen sind das, was alle Beteiligten einbringen sollten. Und wir von politischer bzw. Verwaltungsseite steuern unser Teil zum Gelingen bei, indem wir uns um höchstmögliche Transparenz bemühen, was mit den Ideen aus der Bürgerschaft passiert und was wir wie umsetzen können.

Außerdem kann ich in einem Satz etwas ganz Wichtiges zusammenfassen, „ein guter Bürgermeister weiß, dass auch andere gute Ideen haben“.

Wir hätten gern den Schwung aus der Startveranstaltung mitgenommen und waren fest entschlossen, noch vor der Sommerpause einen Folgetermin anzubieten. Das aber hätte die Gemeinde aufgrund der Corona-Auflagen organisatorisch nur in bengrenzter Personenanzahl stemmen können. Ein reiner Online-Termin wurde zwar erwogen, aber dann verworfen – eben weil wir so gute Erfahrungen mit einer Vor-Ort-Veranstaltung gemacht haben, in der sich über 150 Menschen mit teils vollkommen unterschiedlichen Ansichten auf Augenhöhe miteinander austauschen konnten. Zudem wollten wir keine Person ausschließen, die evtl. den Umgang mit dem solchen Internet-Plattformen weniger gewohnt ist.

Schweren Herzens haben wir daher die Folgeveranstaltung auf die zweite Jahreshälfte verschoben und prüfen derzeit, wie wir eine Mischform aus Präsenz- und virtueller Veranstaltung anbieten können. Denn über 150 Personen in einem Raum werden in Walzbachtal auch noch Ende des Jahres knur sehr schwierig möglich sein.

Bei der Einladung zu unserem Mobilitätsforum haben wir alle Walzbachtaler Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Bestimmte Gruppen mit besonderen Bedarfen haben wir aber darüber hinaus noch einmal gezielt angesprochen: Dazu gehören beispielsweise der Seniorenbeirat oder Elternvertretungen von Kinderbetreuungseinrichtungen, die ja bezogen auf Mobilität tatsächlich besondere Bedarfe haben.

Dass die Fahrradfahrer-Bewegung „Critical Mass“ in eigener Regie zum Besuch des Mobilitätsforums aufgerufen hat, ist ein schönes Zeichen dafür, dass das offenbar gelungen ist.

Projektinitiator

  • Gemeinde Walzbachtal

Ansprechpartnerin

  • Julia Walther

  • 07203 88100

  • mobilitaetsforum@walzbachtal.de

Rede des Bürgermeisters vor Publikum
Foto zeigt Gemeindemitglieder im Austausch