Projekt Beschreibung

Kooperation zwischen dem
Sinsheimer Futsal-Projekt und
der U19 der TSG 1899 Hoffenheim

Initiatoren:
Stadtverwaltung Sinsheim

Gruppenfoto des Futsal-Projekts

Die Große Kreisstadt Sinsheim ist eine Flächengemeinde mit 12 ländlich geprägten Stadtteilen und einer Kernstadt mit insgesamt 36.000 Einwohnern. Traditionell gibt es ein überals lebendiges Vereinsleben, insbesondere im Bereich Sport. Als Heimspielstätte eines Vereins der Fußball-Bundesliga kommt dem Fußball natürlich die größte Bedeutung zu.

Eine dem Fußball sehr ähnliche, allerdings in Deutschland noch relativ unbekannte Sportart, ist Futsal. Da dieser Hallensport jedoch in einigen Herkunfstländern vieler Sinsheimer Migranten sehr populär ist und Sinsheim traditionell Standort einer Flüchtlingsunterbringung ist und zudem auch einen hohen Anteil an Migranten hat, war die Wahrscheinlichkeit groß, dass Futsal in Sinsheim relativ schnell auf großes Interesse stoßen würde.

Bereits im September 2017 wurde daher das Sinsheimer Futsal-Projekt ins Leben gerufen. Futsal ist die offizielle Hallenfußballvariante der FIFA und insbesondere in Südamerika, aber auch in Ländern wie Afghanistan und dem Iran sehr beliebt. Das vom Integrationsbeauftragten der Stadtverwaltung Sinsheim initiierte Projekt wurde dementsprechend auch insbesondere von Geflüchteten aus diesen beiden Ländern, aber auch von Personen aus Eritrea und Gambia sehr gut angenommen.

Etwa ein Jahr später wurde die Jugendakademie der TSG 1899 Hoffenheim auf das Projekt aufmerksam. Um die Jugendspielern der U19, die zum Teil im gleichen Alter wie die Geflüchteten sind, auf eine niedrigschwellige Art und Weise mit den Geflüchteten in Kontakt treten zu lassen und auf beiden Seiten Berührungsängste und Vorurteile abbauen zu können, nahmen von da an in regelmäßigen Abständen immer wieder U19-Spieler am wöchentlichen Futsal-Training teil. Hin und wieder wurden und werden die Geflüchteten dabei auch mit Sportbekleidung beschenkt. Die Geflüchteten wiederum haben sich hierfür bereits auf eigenen Wunsch mehrfach mit einer Einladung zum gemeinsamen Essen bedankt. Zudem wurde bereits gemeinsam Plätzchen gebacken und eine gemeinsame Weihnachtsfeier gab es ebenfalls in den vergangenen beiden Jahren. Die Futsalspieler wurden außerdem bereits mehrfach zu Spielen der U19 ins Dietmar-Hopp Stadion in Hoffenheim eingeladen. Die für beide Seiten sehr gewinnbringende Kooperation soll weiterhin fortgesetzt werden.

Fragen & Antworten

In unserer heutigen Gesellschaft nehmen Ressentiments gegenüber sozial schwächeren Gruppen leider immer mehr zu. Es entsehen immer mehr Vorurteile, die sich oft aus falschen Informationen und Unwissenheit zusammensetzen. Oftmals lösen sich diese Ressentiments schnell in Luft auf, wenn man sich gegenseitig besser kennen lernt. Vorurteile – auf beiden Seiten – gar nicht erst entstehen zu lassen, ist eines der Ziele der Kooperation.

Noch viel wichtiger ist es aber, alle Beteiligten mit der Lebenswelt des jeweils Anderen vertraut zu machen und so den Horizont aller Personen zu erweitern. Die Zusammenarbeit soll es allen ermöglichen, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken.

Ohne die Offenheit der leitenden Personen wäre das Projekt nie zustande gekommen. Dass die Zusammenarbeit aber letztendlich so gut funktioniert, liegt in erster Linie an der Offenheit, aber auch Neugierde aller beteiligten Personen, sich gegenseitig besser kennen zu lernen und einen Einblick in die Lebenswelt des jeweils Anderen zu bekommen.

Zu Beginn und auch jetzt noch ist die Hemmschwelle auf beiden Seiten oft relativ groß, sich einfach gegenseitig anzusprechen. Es liegen immer wieder Berührungsängste vor. Die verantwortlichen Personen gehen dagegen dann immer erfolgreich vor, indem sie aktiv alle Beteiligten zwangsläufig miteinander kommunizieren lassen müssen. Insbesondere beim Backen der Plätzchen funktionierte das dank einer durchdachten Gruppeneinteilung hervorragend. Beim Futsal wiederum bieten sich spezielle Partnerübungen an, die den direkten Kontakt untereinander auf spielerische Art und Weise erzwingen.

Letztendlich liegen bei fast allen Geflüchteten besondere Bedarfe vor. Der größte Bedarf bei den meisten Geflüchteten ist sicher der nach sozialen Kontakten, die oftmals im Freizeitbereich kaum oder gar nicht existieren. Diesem Bedarf wird durch das Futsal-Projekt und die Kontakte mit den Jugendspielern der TSG 1899 Hoffenheim Rechnung getragen.

Projektinitiator

  • Stadtverwaltung Sinsheim

Ansprechpartner

  • Frederik Böna

  • 07261 404-164

  • fluechtlinge@sinsheim.de

Stadionbesuch bei der U19 der TSG 1899 Hoffenheim.
Gruppenbild des Futsal-Projekts