Projekt Beschreibung

DORV
Dienstleistungen und ortsnahe Rundumversorgung –
„oben-bleiben“ in Horben

Initiatoren:
Horben-leben e.V.

Grafik 5 Säulen

In dem Projekt „DorV-Zentrum Horben“ der Initiative für Nahversorgung „oben-bleiben“, soll ein ganzheitliches Konzept zur Sicherung der Nahversorgung in Horben entwickelt werden. Horben ist eine ca. 1200 Einwohner kleine Gemeinde am Rande des Schauinslandes. Mit jährlich ca. 20.000 Übernachtungen in Ferienwohnungen zieht es auch einige Touristen nach Horben. Wohl alle Einwohner und Touristen stellen sich die gleiche Frage: gibt es hier wirklich gar keine Möglichkeit um einzukaufen? Ein Supermarkt wird nicht nach Horben kommen – es gibt allerdings vielerorts Beispiele, wie auch in kleinen Gemeinden die Nahversorgung vor Ort sichergestellt werden kann. Davon wollen wir profitieren und uns auf dem Weg zu einem Dorfladen in Horben von SPES e.V. und Heinz Frey begleiten lassen, die bereits mehrere Initiativen auf dem Weg zur Eröffnung eines multifunktionalen Dorfladens beraten haben.

Die Initiative für Nahversorgung „oben-bleiben“ setzt sich für gemeinwohlorientierte Projekte in Bereichen der Gemeinschaftsförderung und Nahversorgung in Horben ein. Markttreff, Weihnachtmarkt, Apfelfest, Konzertreihen im Bürgersaal – in Horben gibt es eine aktive Bürgerschaft. Leider gibt es bis auf den von der Initiative unterstützten Wochenmarkt keinerlei Einzelhändler/Nahversorger im Ort oder in Ortsnähe. So entstand die Initiative oben-bleiben. Man soll „oben bleiben“ können, nicht mehr runter in die Stadt müssen und auch im Alter (länger) „oben bleiben“ können.

Die fehlende Nahversorgung sowie der fehlende Dorftreffpunkt stellen für Horben einen Nachteil dar. Unserer Initiative gehören viele Neubürgern an, dies trägt zur Integration von Menschen auch ohne Integrationshintergrund bei. Das Miteinander von Neu- und Altbürgern zu unterstützen und Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, liegt uns sehr am Herzen. Nach dem Motto: lieber Miteinander, als übereinander reden, erhoffen wir uns die Potenziale die in der Heterogenität der Einwohner liegen zu fördern. ​Ein DORV-Zentrum mit fünf Säulen (Grundversorgung, Dienstleistungen, Soziales Leistungsangebot und medizinische Versorgung sowie Dorfkultur) kann uns dabei helfen dem Ziel näher zu kommen. Für ein gutes Miteinander im Dorf braucht es Orte, an denen man sich trifft – niederschwellig , ohne organisatorischen Aufwand. Ein solcher Ort fehlt Horben. Ein DORV-Zentrum hat explizit auch die Funktion eines Zentrums der Kommunikation und der Vernetzung im Ort als Basis für weitere Projekte zur Sicherung der Lebensqualität.

Das Projekts hat das Ziel, die Voraussetzungen für ein ortsspezifisches DORV- Konzept zu ermitteln um ausgehend davon gemeinsam mit anderen interessierten Bürgern und Bürgerinnen, unter Einbeziehung ihrer Kenntnisse und Erfahrungen das Konzept in die Tat umzusetzen und uns auf den Weg zu einem eigenen DORV-Zentrum zu machen.

Fragen & Antworten

  • In der früheren Gesellschaft wurden viele Herausforderungen innerhalb der Familie gelöst. Der so genannte Generationenvertrag gilt oft nicht mehr und die Aufgaben sollten von der (Dorf-)Gesellschaft übernommen werden. 
  • Die Aufgaben für die Kommunen werden immer vielfältiger und komplexer, gerade kleine Kommunen sind mit der Erledigung ihrer Pflichtaufgaben schon am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Hier muss die Zivilgesellschaft übernehmen und darf dabei die Erfahrung machen, wie viel Spaß es machen kann, sich für ein gemeinsames Anliegen zu engagieren. 
  • unsere Welt und die alltäglichen Herausforderungen werden immer komplexer und betreffen meist mehrere Sektoren zugleich. Nur mit sektorenübergreifender Zusammenarbeit können verschiedene, notwendige Perspektiven zusammengeführt werden, um die Herausforderungen nachhaltig zu meistern.
  • Es gibt viele sehr gute Lösungen, die jedoch häufig sehr spezialisiert sind, oder nur von einer bestimmten Nutzergruppe in Anspruch genommen wird. Damit die Herausforderungen unserer Zeit im ländlichen Raum möglichst flächendeckend und effizient gelöst werden können, muss nicht in jedem Ort das Rad neu Erfunden werden und es lohnt sich voneinander zu lernen und zu kooperieren.

Spaß am Tun! Da alle am Projekt Beteiligten dies freiwillig tun, wird nur dann nachhaltig und effektiv zusammengearbeitet, wenn es immer wieder motivierende Elemente gibt, Erfolge gefeiert werden und die Fortschritte sichtbar gemacht werden.

Außerdem ist es von Vorteil, wenn das Team aus möglichst unterschiedlichen Menschen besteht, die jeweils ihre eigene Perspektiven und Kompetenzen mit einbringen können.

Hierzu ist es wichtig, dass sich die Gruppe auf ein gemeinsames Anliegen verständigt. So kann verhindert werden, dass immer wieder diskutiert wird, was eigentlich das Ziel ist und das gemeinsame Tun bekommt eine Richtung. Die Definition von Meilensteinen auf dem Weg zur Zielerreichung, macht Fortschritt sichtbar und das Erreichen der Meilensteine kann jeweils als Erfolg gefeiert werden.

Lange bremste uns eine Diskussion aus, in der die eine Seite immer betonte: „Ein Laden hier im Dorf rechnet sich nie, es kaufen ja eh alle in der nächsten Stadt ein“ und die andere Seite sich sicher war, dass es sich rechnen würde, wenn denn nur genug einkaufen gehen würden. An dieser Stelle drehten wir uns im Kreis und holten uns daher Experten hinzu, die uns bei einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung beratend und begleitend zur Seite standen.

Als dann das Ergebnis da war, konnten wir nachvollziehen, wann sich ein Laden rechnen kann und wann nicht. So konnten wir statt einer emotionalen Diskussion auf fundierten Zahlen basieren die nächsten Schritte.

Durch einen sehr offenen und kümmernden Umgang miteinander, innerhalb des Projekts wurden Menschen mit Sprachbarriere und hohen Alters ohne Probleme in das Projekt eingebunden. Jeder hat ein offenes Auge für Situationen in denen Hilfe benötigt wird und bietet diese an.

Projektinitiator

Ansprechpartner

  • Orlando Berger

  • 0176 99598568

  • lando.berger@gmail.com