Projekt Beschreibung
Vereinsbegleitung – Vereine fit für die Zukunft machen
Initiatoren:
Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg gibt es 84.000 Vereine. Die Arbeit der Vereinsvorstände basiert meist auf freiwilligem, ehrenamtlichem Engagement. Für diese Aufgabe Nachwuchs zu gewinnen und gleichzeitig die Qualität der Vereinsarbeit zu sichern, ist insbesondere für kleine Vereine eine große Herausforderung. Unterstützung will der Paritätische Wohlfahrtsverband mit dem Projekt „Vereinsbegleitung“ anbieten, das – mit Mitteln des Landes Baden Württemberg gefördert -pilothaft im Bodenseekreis (BS) und im Rhein-Neckar-Kreis (RNK) erprobt wird und aus zwei Elementen besteht:
Qualizierung
Im Rahmen der Vereinsbegleitung werden Ehrenamtliche als Mentor*innen ausgebildet, um mit ihnen eine systematische Unterstützung und geeignete Austauschformen für Vereine und Vorstände zu entwickeln, zu erproben und nachhaltig einzurichten. Die Qualifizierungsveranstaltungen beginnen an beiden Standorten im Spätherbst.
Vereinsforen
In durch die Vereinsbegleiter*innen organisierten Vereinsforen tauschen sich die Vereinsvorstände regelmäßig vor Ort aus über aktuelle Themen, die in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit aufkommen.
Vereinsbegleiter*innen können werden:
- Ehrenamtlich/freiwillig engagierte Personen, die bei der Begleitung von Vereinen und bei Austauschtreffen („Vereinsforum“) eine verantwortliche Rolle übernehmen wollen
- Mitarbeiter*innen von Freiwilligenagenturen, Seniorenbüros, Kommunen, Sportbünden, Mitgliedsorganisationen und Kreisverbänden des Paritätischen u.a.m.
- Personen im Übergang vom Beruf in den Ruhestand, die eine interessante Tätigkeit suchen und gerne kooperieren
- Menschen, die sich gerne längerfristig für Vereine engagieren möchten
Was machen Vereinsbegleiter*innen?
Vereinsbegleiter*innen initiieren die Vereinsforen und unterstützen Vereinsvorstände /-mitglieder. Sie …
- schaffen Möglichkeiten zum Austausch für die Vereinsvorstände und andere Funktionsträger*innen
- sind Ansprechpersonen für Themen der Vorstands- und Vereinsarbeit
- organisieren den Wissenstransfer und die Qualifizierung zu Themen der Vereinsführung
Vorteile für die beteiligten Akteure
A) Für Vereinsbegleiter*innen
- Erweiterung der eigenen Kompetenzen für das Engagement in Vereinen
- Persönliche Kontakte werden genutzt und ausgebaut
- Regelmäßiger kollegialer Austausch
- Stärken zur besseren Vernetzung der Vereinslandschaft vor Ort einbringen
- Ggfs. Nutzung von Freistellungsregelungen nach dem Bildungszeitgesetz
B) Für Vereine
- Hilfe bei der Weiterentwicklung der Vereinsstrukturen und -angebote
- Auf- bzw. Ausbau eines Netzwerks in der Gemeinde / Stadt
- Förderung der ehrenamtlich Tätigen durch zusätzliche Kompetenzen
- Neue Kooperationen
Die Projektsteuerung und -koordination liegt beim Landesverband des PARITÄTISCHEN. Die Umsetzung der Qualifizierungen erfolgt in Kooperation mit der Paritätischen Akademie Süd. Wichtige Kooperationspartner vor Ort sind insbesondere interessierten Vereine aus den Bereichen Soziales, Sport, Kultur, Ökologie und die beiden Landkreise.
Fragen & Antworten
War es im Kontext der fortschreitenden Spaltung unserer Gesellschschaft schon vor „Corona“ wichtig, durch Kooperation insbesondere die Zivilgesellschaft zu stärken und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beizutragen, so gilt dies zwischenzeitlich um so mehr.
Dabei sind die Vereine im Land mit ihrem großen ehrenamtlichen/ freiwilligen Potential die „Herzkammer des zivilgesellschaftlichen Lebens“ (Th. Röbke). Corona sorgt leider auch hier für drastische Einschnitte. Wie andere gesellschaftliche Bereiche war auch das Vereinsleben über Monate weitgehend lahmgelegt, die Schachstellen der Vereinsarbeit sind noch deutlicher geworden. Nachhaltige Begleitung und Unterstützung auf partnerschaftliche Ebene und Kooperation über die einzelnen Vereine und die Verbandsgrenzen hinaus sind gefragt.
Ziel des Projekts ist es, dass sich in den durch die Vereinsbegleiter*innen organisierten Vereinsforen interessierte Vereinsvorstände treffen, vernetzen und sich regelmäßig vor Ort über aktuelle Themen austauschen, die in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit aufkommen und die die Entwicklung der Vereine tangieren.
Hierzu bedarf es insbesondere der Bereitschaft, sozusagen über den eigenen Tellerrand zu schauen und sektorenübergreifend miteinander zusammen zu arbeiten und dazu zu lernen. Es bedarf einer partnerschaftlichen Umgangsweise und offenen Kommunikation, um sich gewissermaßen auf „Augenhöhe“ begegnen zu können und sich im Sinne einer „Hilfe zur Selbsthilfe“ gegenseitig und selbstorganisiert unterstützen, beraten und gemeinsam weiterentwickeln zu können – und dabei letztlich auch Spaß und Lebensfreude zu haben.
Eine große Herausforderung für die Umsetzung des Projekts stellte und stellt die Corona-Pandemie dar. Hätte die Projektlaufzeit nicht um ein halbes Jahr bis Sommer 2021 verlängert werden können, hätte sich die Durchführung der beabsichtigten Qualifierungsmaßnahmen und Austauschtreffen nicht realisieren lassen. Die interne Projektarbeit wurde rasch auf eine onlinebasierte Arbeitsplattform umgestellt. Offen bleibt, ob die nun ab Spätherbst 2020 bis in Frühjahr 2021 vorgesehenen Veranstaltungen als Präsenzveranstaltungen laufen können oder ob auch hier je nach der epidemischen Situation eine Mischform von Präsenz- und Online-Formaten eingerichtet werden muss oder gar ein vollständiger Übergang auf Onlineformate erforderlich wird.
Die verantwortlichen Projektmitarbeiter*innen haben im Rahmen der inklusiven Verbandsarbeit und der Bildungsarbeit der Paritätischen Akademie Süd einschlägige Erfahrungen. Sie richten ihre Arbeit nach den von den Teilnehmer*innen signalisierten Bedarfen aus und sind bestebt, eine partnerschaftliche und möglichst barrierefreie Kommunikation und Kooperation unter den Beteiligten herzustellen.
Projektinitiator
Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
Ansprechpartner
Karin Seng (Bodenseekreis)
07551 30118 420
bodensee-oberschwaben@paritaet-bw.de
Ralf Baumgarth (Rhein-Neckar-Kreis)
0178 135 7858
vereine@freiwilligenagentur-heidelberg.de
